Beobachtungsstation
Nr. 7:
Vogelleben am Trave-Altarm
Fragen zum Weiterforschen:
1. Wo
brüten die Grau – und Silberreiher? Oder handelt es sich dabei ausschließlich
um Einzelgänger?
Bei
einem Spaziergang durch das Moor und die Wolkenweher Niederung hat man oft
Gelegenheit, Silberreiher und Graureiher zu beobachten.
Die Silberreiher brüten in Ungarn und
Österreich, ziehen aber im Winterhalbjahr bis weit nach Mitteleuropa hinein.
Sie sind in den letzten Jahren immer häufiger im Brenner Moor zu finden, vor
allem im Winter stehen sie am Ufer der Trave oder in den Flachwasserbereichen
der Wolkenweher Niederung.
Der Graureiher dagegen ist Brutvogel
in Schleswig-Holstein, er lebt kolonieweise in Wäldern zum Beispiel an
Seeufern. Durch seine Färbung ist er weniger auffällig als der Silberreiher.
Fälschlicherweise wird er oft als „Fischreiher“ bezeichnet. Er fängt zwar auch
Fische, viel häufiger sieht man ihn allerdings auf Mäusefang in etwas höher
gelegenen Flächen der Niederung.
2. Sind
die Entenpaare eigentlich lebenslang verpaart und ihrem Nistplatz treu, so dass
man Jahr für Jahr dieselben Enten sieht?
Im
Brenner Moor leben vor allem Stockenten und Schellenten, auf der Trave sind
außerdem – vor allem im Winter – Tafelenten und Reiherenten zu beobachten.
Bei
den Stockenten
beginnt die Balz im Herbst, sobald die Männchen ausgefärbt sind. Die Paare
finden sich stets neu zusammen, so dass sich in jedem Jahr andere Enten paaren.
Von
den Schellentenweibchen
weiß man durch Farbmarkierungen, dass sie oft zu einem einmal genutzten
Brutkasten zurückkommen, aber sich mit anderen Männchen paaren.
Die Reiherenten und die Tafelenten sind meist unverpaart,
wenn wir sie im Brenner Moor beobachten, denn sie brüten hier in der Regel
nicht.
3. Mit
welchen Vögeln konkurriert die Schellente um die Baumhöhlen?
Die Nistkästen,
die vom NABU an der Trave aufgehängt wurden, sind nicht nur für Schellenten
interessante Brutplätze. Auch ein Waldkauz könnte hier brüten, wenn er keine
natürliche Baumhöhle findet. Einmal haben wir auch einen Schellentenkasten
gefunden, den ein Kleiber bezogen hatte. Das große Einflugloch war mit festem
Material bis auf einen kleinen Durchschlupf zugemauert. Das Material ließ sich
nur mit einem Meißel entfernen. Auch Hornissen nisten sich in Vogelkästen ein.
Da das Nest im Winter verlassen wird, kann es dann problemlos entfernt werden.