Beobachtungsstation
Nr. 9:
Leben in und an der
Trave
Fragen zum Weiterforschen:
1. Welche
Gefahren bedrohen das Leben der Libellen in diesem Bereich?
Frisch
geschlüpfte Libellen brauchen windgeschützte ruhige Flussabschnitte, damit ihre
Flügel aushärten können. Leider finden sie diese nur, wenn die Ufervegetation
intakt ist und nicht durch Wege und Schneisen gestört wurde. Zum Glück ist dies
auf dem nördlichen Traveufer der Fall, während das südliche Ufer in diesem
Flussabschnitt durch Angelnutzung gestört wird.
Eine
weitere Gefahr droht den im Wasser lebenden Larven, wenn der Fluss entkrautet
wird, also die Wasservegetation geschnitten und über die Krautsperre am
Bürgerpark entfernt wird. Mit den Wasserpflanzen werden auch viele Tiere aus
dem Wasser gezogen und sterben auf dem Trockenen ab.
2. Welche
Nahrung suchen die Prachtlibellen?
Libellen leben räuberisch,
sowohl als Larve und als auch als Imago (d.h. erwachsenes Tier). Sie jagen über
der Wasseroberfläche und am Gewässerrand nach Insekten.
3. Wie
alt werden Libellen?
Libellen leben als Larve
deutlich länger als Imago. Im Durchschnitt dauert die Larvalentwicklung ein bis
zwei Jahre. In dieser Zeit häuten sich die Tiere mehrfach, dies ermöglicht ein
kontinuierliches Wachstum der Larven.
Am Ende der Larvalzeit klettern
sie aus dem Wasser und verankern sich an einem Schilfhalm oder einem Baum oder
an den Blättern und Stängeln der Uferpflanzen. Beim Schlüpfen windet sich das
Tier aus seiner Hülle, die als Exuvie am Ort des Schlüpfens zurückbleibt.
4. Wo
leben die Jugendstadien der Libellen?
Libellenlarven befinden sich in
der Trave selbst, aber auch in den Altarmen, Torfstichen und breiteren Gräben
in der Niederung. Durch die lange Larvalzeit sind sie etwaigen
Gewässerverschmutzungen schutzlos ausgesetzt. Insgesamt hat sich die
Wasserqualität der Trave in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert, so
dass die Lebensbedingungen für die Libellenlarven auch besser geworden sind.
Empfehlenswerte Literatur:
Glitz, Dietmar, Libellen in
Norddeutschland, Geländeschlüssel, NABU Landesverbände Niedersachen,
Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern 2012